Ein Studentenstammbuch

Geschrieben von: Michael Kohlhaas

Georg Hermann Richertz (1716-1767), Portrait aus dem Epitaph in der St. Jacobi Kirche, Lübeck

Georg Hermann Richertz (1716-1767), Portrait aus dem Epitaph in der St. Jacobi Kirche, Lübeck

Das Richertzsche Studenten-Stammbuch ist zurückzuführen auf die Studentenjahre des Georg Hermann Richertz (Pastor in Lübeck, s.a. die entspr. Richertz-Stammfolge, S.10, XI.7) 1736/37 in Rostock. Das Original befindet sich in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin am Matthäikirchplatz (Sign. Lipp-OZ 73). Ein Nachdruck, Faksimile, in geringer Auflage mit ausführlichen Erläuterungen wurde 1919 zur Feier des fünfhundertjährigen Bestehens der Universität Rostock von Prof. Dr. phil. Gustav Kohfeldt (1861-1934) und Dr. Wilhelm Ahrens (1872-1927) herausgegeben.

Das Stammbuch brachte die Enkeltochter Anna Dorothea Richertz mit ein in die Ehe mit Heinrich Kunhardt, Professor am Katharinen-Gymnasium in Lübeck; s. SF Marquard.  Später gelangte es um 1892 in den Besitz der Freiherrl. von Lipperheide’schen Bibliothek, schließlich in die o.g. Kunstbibliothek.

Original Buchdeckel des Stamm-buchs, Kunstbibliothek Berlin

Das Original entspricht den Abmessungen des Faksimile             1919:    19 x 14 cm im Querformat.

Zum Vergrößern anklicken; Nachdruck s. Fotoserie unten.

 

 

Zum Vergleich mit dem Faksimile.

Wurde im Faksimile weggelassen; s. dazu auch Anmerkung 11 von Kohfeldt/Ahrens bei Uni Rostock.

Die Details und die Farbintensitäten stimmen in beiden Ausgaben erstaunlich gut überein, bei einzelnen Bildern des Originals sind allerdings mittlerweile Verwischungen aufgetreten.

Die Herausgeber des Nachdrucks haben sich beschränkt auf 23 in einem aufwändigen und beeindruckend gut gelungenen chromolithographischen Verfahren reproduzierten  Abbildungen aus dem Stammbuch, deren Schöpfer der taubstumme [surdus mutus] ‚Student der Malerei‘ Friedrich Georg Zimmer war (ca. 1713-1763 in Rostock)  [s. Text/Bild Nr. 1] und der auch für viele der anderen Kommilitonen (‚Brüder‘) seine Künste anbot, sodass hier ein einheitliches und wirklich einmaliges Kaleidoskop bunter Bilder des Studentenlebens am Beginn des 18. Jahrhunderts in Rostock mit vielen Details in Kleidung und Brauchtum entstand.

Manche Bedeutungen der Szenen ergeben sich aus den gegenüber gestellten transkribierten Texten, viele bedürfen aber wohl näherer Erläuterungen, die sich jedoch aus den 60 Seiten des erläuternden Textes im Anhang ablesen lassen, die hier allerdings nicht wiedergegeben sind, aber unter Universität Rostock  (links ab „Stamm-Buch ist…“ nach S. 23., danach die folgenden Anmerkungen) eingesehen werden können. Lediglich die genealogisch interessierenden Namen der Studenten aus dem Stammbuch sind aus dem Anhang des Nachdrucks am Schluß dieser Bilderserie abfotografiert.

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